Berlin geht das Gas aus!
17.03.2014 von Miriam Sinno
Berlin - Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Und die Schatten werden mehr.
In der Hauptstadt gibt es noch rund 39 000 historische Gaslaternen – beispielsweise in Frohnau, Hermsdorf und Zehlendorf. 700 von ihnen sollen im Laufe des Frühjahrs durch LED-Lampen ersetzt werden. Im Jahr 2013 wurden bereits 3000 Lampen ausgetauscht. Damit sind jedoch nicht alle zufrieden. Die Facebook-Seite „Rettet die Berliner Gaslaternen“ erklärt, weshalb ihnen diese Art der Beleuchtung so wichtig ist: Die Gaslaternen seinen ein weltweit einmaliges industrie- und kulturgeschichtliches Zeugnis. Sie besitzen eine besondere Lichtqualität.
Jetzt hat die Initiative „Bürger für Berlins Straßenlaternen“ aus Steglitz-Zehlendorf vor dem Verwaltungsgericht einen Eilantrag gestellt. Ziel: sofortiger Stopp des Abbaus und eine erneute Prüfung von deren Wirtschaftlichkeit. „Der Denkmalschutz wurde völlig ungenügend berücksichtigt”, sagt Henrik Wolff (58) von der Initiative. “Ich hoffe, mein Antrag wird den Senat zum Umdenken bewegen.“ Die Chancen stehen nicht schlecht. „Eine Entscheidung dazu wird in Kürze erfolgen“, sagt Stephan Groscurth (50), Sprecher des Verwaltungsgerichts Berlin (Quelle: BILD). Petra Rohland (54), Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, betont allerdings: „Der Senat hat einen Abrissstopp abgelehnt.“
Geplant ist, bis 2016 einen Großteil der Gaslaternen abzubauen. Nur 3000 sollen erhalten bleiben. Die Laternenliebhaber argumentieren, dass die Technologie des neuen Laternentyps schon bald veraltet sein werde.
Miriam Sinno (23) ist gebürtige Berlinerin und gibt damit gerne an. Sie liebt Kreuzberg, Pizza, den BVB und trägt das Herz auf ihrer Zunge. Als Wirbelwind der Redaktion mischt sie die Hauptstadt auf und schreibt auch noch darüber. Ihren Migrationshintergrund nutzt die Leiterin des Ressorts Mein Block dabei als perfektes Alibi für jegliche Rechtschreibfehler. Weitere Artikel von Miriam Sinno
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Ich denke, es wird immer neue und bessere Technologien geben. Dass dabei Traditionen und ein Stückchen Kultur auf der Strecke bleiben sollen, finde ich schade…