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Merkur isst seine Suppe nicht

Wenn das so weiter geht, sind wir bald völlig allein in unserem Sonnensystem. Der Anfang vom Ende unseres Planetensystems beginnt an seinen Rändern. Erst fällt Pluto, das äußerste Mitglied unserer Planetenfamilie, bei der Planeten-Prüfung durch. Jetzt kommt raus, dass der Merkur immer kleiner wird. Wissenschaftler hatten schon lange die Befürchtung, dass der sonnennächste Planet seine Suppe nicht essen will. Doch keiner hatte vermutet, dass es so schlimm ist.

Bis zu sieben Kilometer Durchmesser hat der inzwischen kleinste Planet in den letzten vier Milliarden Jahren verloren. Das haben Forscher um den

Raumsonde "Messenger" umkreist Merkur

Raumsonde “Messenger” umkreist Merkur

Planetengeologen Paul Byrne herausgefunden. In der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ veröffentlichten sie neue Daten der Raumsonde „Messenger“. Sie hatte 2011 Fotos von der Merkuroberfläche gemacht.

Und woran liegt der Schwund? Trotz seines Kuschelkurses zur Sonne hat sich das Innere des Merkurs in den letzten paar Milliarden Jahren immer weiter abgekühlt. Der Kern ist dadurch dichter geworden und hat an Größe zugelegt. Inzwischen besteht der Merkur zu 70 Prozent nur noch aus Eisenkern. Damit nahm auch die Gesamtdichte des Winzplaneten zu, sein Volumen dagegen zwangsläufig ab.

Im Gegensatz zur Erde besteht die Kruste des Merkurs nur aus einer einzelnen, festen Platte. Deshalb ist seine Oberfläche von Tausenden Schrumpfungsfalten überzogen. Weil der Planet immer kleiner wird, sinken Teile der Kruste ab und lassen riesige Gebirge entstehen. Mit den neuen Fotos der “Messenger-Sonde” konnten die Forscher ihre Schrumpfungstheorie jetzt belegen, indem sie die Verwerfungen auf der Oberfläche untersuchten.

Im 19. Jahrhundert dachten Geologen noch, die Erde sei im Begriff den gleichen Prozess durchzumachen. Damit erklärten sie die Entstehung der irdischen Gebirge. Heute ist klar, dass das so nicht stimmt. Also gibt es vielleicht noch Hoffnung für den Merkur und neue Daten in ein paar hundert Jahren.

Hans (27) hat schon einmal ein Buch gelesen, allerdings alles davon vergessen. Als Autor für das Ressort Hirn-Strom begibt er sich deshalb auf die Suche nach dem verlorenen Wissen. Wenn er gerade nicht schreibt, dann ist er im Internet zu finden; vornehmlich auf Seiten mit Cat-Content. Felix’ Lieblingstiere sind Wombats, weil sie würfelförmige Exkremente habe. Weitere Artikel von hans
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