Von diesen 5 Typen sollten Sie beim online Dating die Finger lassen
17.03.2014 von Anna Dobler
Mit dem online Dating verhält es sich, wie mit dem Schulden machen – fast jeder hat es schon einmal gemacht, doch kaum jemand spricht darüber. WILD-Reporterin Anna Dobler bricht jetzt das Schweigen und zeigt fünf Männertypen, von denen Frauen beim online Dating lieber die Finger lassen sollten. Ein leidvoller Erfahrungsbericht.
1. Der Selfie-Typ
Er ist Anfang 20 und ein Bild von einem Mann. Das weiß er und zeigt es gerne und eindrucksvoll. Statt Informationen über seine Interessen und Vorlieben, füttert er sein Flirt-Profil hauptsächlich mit Selbstporträts – Selfies aus dem Fitnessstudio, Selfies mit nacktem Oberkörper, Selfies vor dem Badezimmer-Spiegel. Von Beruf ist dieses Exemplar oft Student, denn so ganz in der Erwachsenen- und Arbeitswelt ist er noch nicht angekommen. Für einen geregelten Job hat er keine Zeit, er ist viel zu sehr damit beschäftigt, sein Sixpack zu trainieren. Abends jobbt er hin und wieder hinter der Theke einer angesagten Bar.
Die Frage nach seinen Lieblingsbüchern lässt er grundsätzlich offen, seinen Lieblingsfilm weiß der Selfie-Typ natürlich: “Fight Club” oder ähnliche testosterongeladene Hollywood-Produktionen. Seinen fehlenden Tiefgang kompensiert er durch ein makelloses Äußeres. Seine Flirtpartnerinnen wählt er grundsätzlich nach der Qualität ihrer Bikini-Profilfotos aus. Er behauptet zwar, dass er auf der Suche nach der Frau seines Lebens sei, tatsächlich sucht er aber nach einer Frau für eine Nacht. Und der Selfie-Typ weiß, dass er bei Frauen in online Flirtportalen leichteres Spiel hat, als beim offenen Flirt im Club, denn da wäre er nur einer von vielen Schönlingen. Charakteristisch erkennt man ihn daran, dass er nach dem ersten Kennenlern-Kaffee ein weiteres Treffen binnen 24 Stunden vorschlägt, bei ihm zu Hause in seiner WG, zum DVD schauen. Am liebsten “Fight-Club” – in der Horizontalen.
2. Der Torschluss-Paniker
Er ist Ende dreißig und verwendet beim online Dating das gleiche Profilbild wie auf Xing. Seriös, im Anzug mit gewinnendem Lächeln lässt er keinen Zweifel daran, dass er die Spitze der Karriereleiter erklommen hat und ein tadelloser Ernährer ist. Gerne veröffentlicht er online Fotos von seinem schwarz-glänzenden Firmenwagen, seinem letzten Urlaub auf Bali oder seinem Vortrag beim Gründerforum. Beruflich macht er etwas, wofür es in der deutschen Sprache offensichtlich keinen Ausdruck gibt. Egal, denn auf Englisch klingt es supermodern und superwichtig. Der Torschluss-Paniker hat in Rekordzeit studiert, ein Top-Einkommen und einen detaillierten Plan, was er die nächsten zehn Jahre noch erreichen möchte. Nur eins fehlt ihm zu seinem Glück: Die obligatorische Familie. Er ist der Einzige, der im Meeting keine Kinderfotos vorzeigen kann und will diesen Makel jetzt schnellstmöglich beheben. Deswegen sucht er eigentlich keine Partnerin auf Augenhöhe, sondern eine Frau, die ihm schnellstmöglich den Wunsch nach einer eigenen Familie erfüllen kann. Namen für die gemeinsamen Kinder hat er sich auch schon überlegt. Ein Stammhalter, der seinen Namen und seine Gene in die nächste Generation rettet, steht ganz oben auf seiner Wunschliste. Zwei Jahre später soll dann die kleine Sophie folgen, die bewundernd auf ihren tollen Papa aufblicken kann.
Idealerweise ist seine Traumfrau weniger ambitioniert als er, damit sie sich aufopferungsvoll um die Erziehung von Ludwig und Sophie kümmern kann, während er weiter Karriere macht. Seine Standardfrage an eine neue Bekanntschaft lautet: “Magst du Kinder?”, noch bevor er sie nach eigenen Wünschen und Interessen befragt hat. Wenn sie über ihre eigenen beruflichen Pläne spricht, legt er ein arrogantes, desinteressiertes Lächeln auf. Wenn Kinder in ihrer Lebensplanung keinen Platz haben, verliert er jedes Interesse sofort. Wenn sie die Frage nach Kindern bejaht, hört er schon die Hochzeitsglocken läuten und sie kann sich direkt mit ihrer neuen Arbeitsstelle vertraut machen: Seiner vollausgestatten High-Tech-Küche mit Granitarbeitsplatten.
3. Der Geschiedene
Der Geschiedene ist Mitte 40 und hat sein online Flirt-Profil akribisch genau ausgefüllt. Wenn man sich die Mühe macht und seinen überdurchschnittlich langen Vorstellungstext liest, erfährt man direkt seine ganze Lebensgeschichte. Gerade geschieden, zwei Kinder und ein Hund, am Wochenende geht er Wandern, aber er verbringt auch gerne einen gemütlichen Abend mit einem Glas Wein auf dem Sofa. Die Flirtkünste des Geschiedenen sind eingerostet. Das letzte Mal als er in einem Club war, um Frauen kennen zu lernen, war als Nenas 99 Luftballons noch voll angesagt waren.
Er hat seine erste große Liebe viel zu früh und viel zu schnell geheiratet. Nach 20 Jahren Familienleben voller Höhen und Tiefen hat sie schließlich die Scheidung eingereicht. Die ist auch fast durch, wie der Geschiedene immer wieder betont. Für seine Ex-Frau habe er maximal noch freundschaftliche Gefühle – wegen der Kinder! Seine Kumpel beneiden ihn, weil er jetzt wieder frei ist und es frauentechnisch richtig krachen lassen kann. Aber der Geschiedene merkt schnell, dass ihm etwas fehlt, wenn er am Abend seine leere Zwei-Zimmer-Wohnung betritt, kein warmes Essen auf dem Tisch steht und kein sauberes Hemd mehr in seinem Schrank hängt. Diese Lücke will er jetzt so schnell wie möglich stopfen. Aussehen der potentiellen Partnerin ist dabei nebensächlich. Viel Verständnis sollte sie allerdings mitbringen, denn er wird die meiste Zeit über seine Ex lästern und jedes zweite Wochenende ist er schon verplant. Da hat er nämlich Max und Mia. Und Apollo, den Familienhund.
4. Das Muttersöhnchen
Dieses Exemplar ist Ende 20 und als Profilfoto verwendet er ein Bewerbungsfoto, das er kurz nach dem Hauptschulabschluss hat anfertigen lassen. Das Muttersöhnchen wohnt – wie soll es auch anders sein – immer noch zu Hause, aber in seinem “komplett eigenen Bereich, den seine Mutter auch nicht ungefragt betreten darf”, wie er potentiellen Partnerinnen gegenüber betont. Er weiß tausend Gründe, warum er bis heute nicht von zu Hause ausgezogen ist – dass es primär an seiner eigenen Bequemlichkeit liegt, will sich das Muttersöhnchen aber nicht eingestehen. Seine Traumfrau hat starke Ähnlichkeit mit seiner Mutter, darf gerne etwas dominanter sein, muss aber verständnisvoll sein, wenn es um seine eigenen Bedürfnisse geht.
Als Hobbies gibt er “PC, Radfahren und Schwimmen” an. Tatsächlich betreibt er aber nur das erste und das dafür rund um die Uhr. Für seinen beeindruckenden Highscore bei diversen Internetrollenspielen ist er sogar in Japan bekannt. Die meisten seiner Freunde kennt er nur virtuell – warum nicht also auch eine Frau auf diesem Weg kennen lernen, denkt sich das Muttersöhnchen und füllt sein Single-Profil geleitet von eigenen Wunschgedanken aus. Die zwanzig Kilogramm, die er seit seinem Schulabschluss mehr auf den Rippen hat, sieht man auf dem Profilfoto nicht, wenigstens schreibt er in der Figurbeschreibung wahrheitsgetreu “Typ Kuschelbär”. Eine Frau, die ihn bemuttert und sein Zimmer aufräumt, wäre ihm am liebsten. Dafür müsste sie nicht einmal fließend Deutsch sprechen können. Reden ist sowieso nicht seine Stärke.
5. Der Psychopath
Meist erkennt man den Psychopathen erst, wenn es schon zu spät ist. Er kommt in allen Altersklassen und sozioökonomischen Schichten vor. Statt einer Bildergalerie lädt er nur ein einziges Foto in sein Flirtprofil: ein Schnappschuss auf den man ihn kaum erkennt. Die Fragen in seinem Profil beantwortet er nicht einmal ansatzweise wahrheitsgetreu – er orientiert sich strikt an Antworten von denen er glaubt, das Frauen sie lesen wollen. Er behauptet, dass er ein guter Zuhörer sei, gemeinsame Aktivitäten wie Museumsbesuche an Regentagen liebe, schon lange mit dem Gedanken spiele, sich einen Welpen zu holen und verspricht der Frau, dass sie sich bei ihm vollständig fallen lassen kann. Oberflächliche Mode-Tussis mit Modelmaßen kotzen ihn an, antwortet er, befragt nach seiner Traumfrau. Er sucht angeblich nach einer “echten” Frau mit Ecken und Kanten, der er jeden Wunsch von den Augen ablesen kann. So weit, so romantisch.
Allerdings muss jede Frau, die sich auf den Psychopathen einlässt, damit rechnen, dass er sie schon vor dem ersten Date via google komplett durchleuchtet hat. Außerdem hat er ihr bereits mit einem seiner fünf Fake-Accounts eine Freundschaftsanfrage auf Facebook geschickt, nur um an noch mehr Informationen über sein Objekt der Begierde zu kommen. Jeder männliche Bekannte der Frau ist ein potentieller Nebenbuhler. Beim ersten Treffen fällt auf, dass er Fragen nach seiner Person stets nur vage beantwortet, dafür löchert er sein Gegenüber ununterbrochen. Keine fünf Minuten nach dem Treffen findet die Frau drei SMS und eine Mailboxnachrichten von ihm auf ihrem Handy. Und wehe, sie schreibt nicht schnell genug zurück. Das nimmt der Psychopath persönlich. Er steht dann schon mal nachts um drei vor ihrer Tür – nur um sich zu vergewissern, dass bei ihr alles in Ordnung sei, immerhin habe sie noch nicht seine Freundschaftsanfrage bei Facebook akzeptiert. Spätestens jetzt hilft nur noch ein Umzug in eine andere Stadt, eine neue Nummer und das konsequente Löschen aller online Aktivitäten. Sonst wird Frau den Psychopathen nicht mehr los und wie das enden kann, liest man leider täglich in der Zeitung.
Wenn Sie, lieber ungebundener WILD-Leser, jetzt auf keinen der fünf genannten Typen zutreffen und keine Angst vor starken Frauen haben, dann zögern Sie nicht, unsere Autorin zu kontaktieren. Foto und Kontaktmöglichkeiten im Autorenprofil. Bitte keine Freaks.
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