> > > Annette Schavan verliert vor Gericht den Kampf um “Ruf und Gewissen”

Annette Schavan verliert vor Gericht den Kampf um “Ruf und Gewissen”

Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat den Rechtsstreit um ihren Doktortitel verloren. Im Bild: Schavan gab am 09.02.2013 im Bundeskanzleramt in Berlin ein Pressestatement, bei dem sie den RŸcktritt als Bildungsministerin bekanntgab. Foto: Wolfgang Kumm/dpa
 Düsseldorf – Die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat im Kampf um ihren Doktortitel vor Gericht eine Niederlage erlitten. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht wies am Donnerstag ihre Klage gegen die Aberkennung des Titels durch die Uni Düsseldorf ab. Schavan hatte geklagt, weil sie den Entzug ihres Doktortitels für inhaltlich und formal falsch hält.

Kurz vor der Entscheidung hatte Schavans Anwalt noch Beweisanträge gestellt. Er wollte Schavans Doktorvater als Zeugen laden und durch das Gericht ein externes Gutachten zur wissenschaftlichen Zitierweise in den 1980er Jahren einholen lassen. Doch das Gericht, unter Vorsitz von Richterin Simone Feuerstein, lehnte die Beweisanträge als unerheblich ab.

Schavan könnte gegen das Urteil noch Berufung einlegen.

Die Heinrich-Heine-Universität hatte der damaligen Bildungsministerin am 5. Februar 2013 den Doktortitel wegen angeblicher Plagiate aberkannt. Zur Begründung hieß es, die CDU-Politikerin habe in ihrer 1980 verfassten Dissertation Gedanken anderer Autoren nicht ausreichend gekennzeichnet und damit getäuscht. Schavan war wenige Tage nach dem Entzug des Doktortitels als Bundesbildungsministerin zurückgetreten.

Ein anonymer Plagiatsjäger hatte die Plagiatsvorwürfe in einem Blog bekannt gemacht. Wie die Wild-Zeitung in ihrer heutigen Print-Ausgabe berichtet hatte, verstieß der Plagiatsjäger dabei allerdings gegen Deutsches Recht. Er hätte die Anschuldigungen nur unter seinem echten Namen veröffentlichen dürfen.

Andreas M. (28) sammelt gelbe Briefe vom Bundeskanzleramt. Das sind die Briefe, mit denen die Beamten seine Informationsfreiheitsgesetz-Anfragen beantworten – und meistens ablehnen. Sein kritischer Blick durch eine Brille half Andreas bei einem Wettbewerb dabei, „Kritiker des Tages“ eines Berliner Radiosenders zu werden. Am liebsten ärgert er mit seinen Texten Lobbyisten. Weitere Artikel von Andreas M.
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